Tokyo ist immer eine Reise wert. Oh ja, das kann man definitiv sagen, vor allem, da es in Tokyo auch noch für mich immer etwas Neues zu entdecken gibt. In dem Großstadtdschungel ändert sich zudem auch ständig etwas. Als Affe klettere ich natürlich als erstes auf hohe Gebäude, trommle gegen meine Brust, esse einen Cheeseburger und genieße die Aussicht - so wie mein großer Bruder, der einst die Stadt verwüsten wollte. So sehe ich viele Menschen, die als Touristen vorbeikommen und einfach nur ein paar Tage in Tokyo verbringen wollen. Urlaub, oder so ähnlich. Dazu muss ich sagen, wenn ihr fünf Tage am Stück in Tokyo wart, gibt es nur zwei Möglichkeiten: entweder ihr habt keine Lust mehr und wollt weg - oder ihr seid völlig geflasht, ein bisschen verrückt und wollt überhaupt nicht mehr weg. Dazwischen gibt es nicht viel. Also wenn ihr kommt, lasst Tokyo einfach auf euch wirken.
Doch wann ist eigentlich die beste Zeit, um nach Tokyo zu fahren? Bei dieser Frage scheiden sich die Geister, natürlich hat jeder Mensch und jeder Affe seine Präferenzen und seine Lieblingszeit. Vielleicht sollte man im Sommer nach Tokyo, wenn viele Events stattfinden, der Strand sonnig und T-Shirt-Wetter ist? Eher nicht, denn auch hier kann es mal bis zu 40 Grad haben und die Temperaturen werden euch aufgrund der hohen Luftfeuchtigkeit schon früh zu schaffen machen – auch wenn eine japanische Anime-Messe schon sehr cool sein kann. Und um in Japan Strände zu besuchen gibt es deutlich schönere Gegenden.
Also lieber im Frühjahr kommen, am besten im April oder Mai, wenn die Kirschblüte ist? Die Idee ist nicht schlecht, es ist zumindest noch nicht allzu heiß und das Wetter ist oft gut, allerdings ist das Argument der Kirschblüte kein gutes – zumindest nicht für Tokyo. Zwar gibt es in Tokyo einige Parks und auch viele Kirschbäume, doch wenn ihr wegen der Kirschblüte nach Japan kommt solltet ihr aufs Land fahren, wo die Kirschblütenpracht noch deutlich prächtiger ist und ihr zudem des Öfteren von Japanern zum Hanami-Picknick eingeladen werden könnt. Ja, das geht in Tokyo auch, aber auf dem Land ist es also schöner.
Hmm, also wann sollte ich dann nach Tokyo fahren? Auch der Herbst empfiehlt sich nicht unbedingt, zwischen August und November gibt es immer mal wieder Taifune, die Tokyo schwer zu schaffen machen können und auch viel Regen mit sich bringen. Nicht, dass Regen ein Hindernis in Tokyo wäre, aber dennoch nicht ideal für einige tolle Dinge, die man dort machen kann.
Mein Tipp und meine Lieblingszeit in Japan ist tatsächlich der Winter, vor allem der Dezember. Auch Mitte Dezember hat es oft noch samtige 20 Grad, kühlt sich zwar Abends ab, aber wird im Normalfall nie kälter als 10 Grad. Sehr angenehm also. Zudem sind deutlich weniger Menschen in der Stadt, was es sehr viel angenehmer macht, Sightseeing zu betreiben oder auch ins Disney Land zu fahren. Vielleicht lauft ihr auch noch Leuten wie Gronkh zufällig über den Weg. Und das beste: Überall ist Tokyo abends erleuchtet. Es gibt unzählige Lichterketten, Lichtspiele, richtige Lichtshows und Musik. Vor allem in Roppongi, Shiodome, Shinjuku, aber auch in anderen Teilen der Stadt leuchtet alles in deutlich schöneren und bunteren Farben, als der Weihnachtsschmuck in Deutschland. Das Einkaufszentrum Tokyo Midtown bietet jedes Jahr eine große Lichtshow mit Musik, im Disney Land wartet eine aufwändige Lichterparade. Die Rainbow-bridge hinüber zur Strandinsel Odaiba erstrahlt in bunten Farben und einmal pro Woche sammeln sich dort am Strand die Menschen, um ein großes Feuerwerk über der Brücke zu beobachten. Der Wandel von Tag-Tokyo zu Nacht-Tokyo ist in dieser Zeit noch beeindruckender als sonst, teilweise erkennt ihr einige Straßen gar nicht mehr wieder, wenn es erst dunkel wird. Ich komme ins Schwärmen, ich kann auch gar nicht so viele Fotos machen, um alles zu zeigen, also müsst ihr es einfach selbst beobachten. Wenn ihr also nach
Tokyo wollt, dann am besten im Dezember. Die Zeitpläne und Orte der Illumination werden übrigens auch auf folgender Website rechtzeitig angekündigt: (tokyolocalized.com).
Und wenn ihr dann schon in Tokyo seid, spaziert doch einmal über einen der japanischen Versuche, einen deutschen Weihnachtsmarkt zu kopieren. Oft sehr süß, teilweise skurril und selten nah dran am Original, aber auf jeden Fall ein Erlebnis. Bratwurst gibt es ab und an, oft jedoch Ramen oder Tonkatsu, natürlich Reis und andere japanische Beilagen. Mal ein kleines Bier, mal ein großes im Hintergrund spielen irgendwelche Deutschen Lieder, die nicht alle etwas mit Weihnachten zu tun haben. Aber Weihnachtsmärkte sind noch einmal ein ganz eigenes Thema. Vielleicht erzähle ich irgendwann anders mehr dazu. Nun wünsche ich euch erstmal einen schönen verträumten Tag, leckeres Essen und viel Spaß beim Planen eurer Tokyo-Tour. Sagt mir Bescheid, wenn ihr da seid.
Charlies Tipp für einen Lichtertag in Tokyo: Startet auf dem Weihnachtsmarkt, spaziert, wenn es langsam dunkel wird durch Roppongi bis nach Tokyo Midtown, fahrt anschließend nach Shiodome und mit der Yurikamome Linie über die Rainbow-Bridge nach Odaiba, wo ihr an Samstagen das Feuerwerk begutachten könnt. Auf dem Rückweg nach Shiodome.
